Stiftung Koalition Brustkrebs

German Breast Cancer Coalition Foundation

 

Presseerklärung

Sperrfrist 4.09.2002, 14 Uhr

Brustkrebs-Bekämpfung in Deutschland auf dem Weg nach Europa

Ziele

Die Stiftung Koalition Brustkrebs wird heute gegründet. Ziel der Stiftung ist es dazu beizutragen, dass die Sterblichkeit an Brustkrebs auch in Deutschland wie in den europäischen Nachbarländern gesenkt wird.

Dazu hat die Stiftung Koalition Brustkrebs gemeinsam mit WissenschaftlerInnen, KünstlerInnenn, Fraueninitiativen, PolitikerInnen, BürgerInnen einen Aufruf zur umgehenden Einführung der europäischen Leitlinien in Deutschland gestartet, der bis heute mehr als 1000 Unterstützer aus allen gesellschaftlichen Gruppen gefolgt sind (aktueller Stand siehe auch: www.tuzac.de).

Nach der gesetzlichen Einführung so wichtiger Maßnahmen wie den ‚Chronikerprogramme’ (Disease Management Programmen) für Brustkrebs und der vom Parlament fraktionsübergreifend beschlossenen Einführung eines qualitätsgesicherten Brustkrebsfrüherkennungsprogramms (Mammographie-Screening) nach europäischen Leitlinien ab 1.1.2003,  fehlt es vorrangig an spezialisierten Experten, die die hohen Qualitätsstandards der Europäischen Leitlinien bei Brustkrebs-Früherkennung, Diagnostik und Therapie umsetzen können.

Benötigt wird in diesem Zusammenhang die systematische Schulung und kontinuierliche  Weiterbildung der in der Brustkrebsbekämpfung tätigen Ärzte (Radiologen, Operateure, Pathologen) und Berufsgruppen wie radiologisch-technische AssistentInnen, Krankenschwestern, Beraterinnen  nach europäischen Leitlinien. Bisher gibt es in Deutschland keine Möglichkeit des Erwerbs der europäischen Qualifikation/Zertifikate (EUREF/EUSOMA). Daher hat die Stiftung Koalition Brustkrebs beschlossen,  die Ausbildung von Brustkrebs-Experten im europäischen Ausland und die Gründung nach europäischen Standards arbeitenden Referenzzentren für Früherkennung, Diagnostik und  Therapie von Brustkrebs zu befördern.

Gründungshintergrund

Die Gründung der Stiftung Koalition Brustkrebs verfolgt auch das Ziel, Selbsthilfezusammenschlüssen im Gesundheitswesen einen Weg aus der Vereinnahmung durch  finanzstarke Gruppen aufzuzeigen. Für Selbsthilfe und Bürgerinitiativen gibt es bisher keine unabhängige Förderung, sondern sie ist angewiesen auf Sponsorengelder. Diese Abhängigkeit birgt die Gefahr von Einflussnahme.  Um potentielle Interessenkonflikte von vornherein auszuschließen, entschlossen sich die in der Koalition Brustkrebs zusammengeschlossenen Initiativen, eine Stiftung mit transparenten  Regeln für StifterInnen und Sponsoren zu gründen. Jede GründungsstifterIn hat neben der Satzung eine Selbstverpflichtungserklärung unterschrieben. Darin sind die Grundlagen der gemeinsamen ehrenamtlichen Arbeit sowie konkrete Regeln zur Vermeidung von Interessenskonflikten im Sinne des Stiftungszwecks festgelegt.