Stiftung Koalition Brustkrebs

German Breast Cancer Coalition Foundation

Pressemitteilung –Sperrfrist 4.12.2002

 

Brustkrebs-Skandal in Essen – Axa Colonia Versicherung bietet den 170 Frauen Entschädigungszahlung in Höhe von 12 Millionen Euro an

 

Die Stiftung Koalition Brustkrebs beglückwünscht die Essener Frauen zu ihrem bahnbrechenden Erfolg. Nach fast 10 Jahren aussichtslos erscheinendem Kampf gegen die Instanzen, bei dem sie u.a. der Ignoranz und dem mangelnden Interesse der zuständigen Aufsichtsbehörden (Ärztekammer Nordrhein und Gesundheitsministerium des Landes NRW) und der patienten-unfreundlichen  Rechtssprechung in Deutschland begegnen mussten, haben es die Frauen dennoch jetzt erreicht, ihr Recht zu bekommen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat am 24. Oktober 2002 das Urteil des Landgerichtes Hamm bestätigt, dass im Gegensatz zum üblichen Verfahren im Essener Fall die Beweislast nicht mehr bei den geschädigten Frauen, sondern bei den angeklagten Ärzten liegt. Damit haben die Essener Frauen einen wichtigen Sieg nicht nur in eigener Sache, sondern für alle künftigen Kunstfehlerverfahren in der deutschen Rechtsprechung erstritten.

 

Die in der Koalition Brustkrebs zusammengeschlossene Brustkrebsbewegung  hat gemeinsam mit den Essener Frauen die skandalösen Vorgänge als exemplarisch für den Versorgungsnotstand bei Brustkrebs in Deutschland an den Pranger gestellt. Das Urteil des BGH und die von der Axa Colonia Versicherung angekündigte Entschädigungszahlung in beachtlicher Höhe ist für uns ein öffentliches Anerkenntnis dieser Missstände, die so lange von Vertretern der Fachgesellschaften und verantwortlichen Ärztefunktionären in Ärztekammer und Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) vehement bestritten wurden.

 

Bisher kostete diese mangelnde Einsicht und Angst vor Transparenz und Qualität der Verantwortlichen in der Brustkrebs-Früherkennung, Therapie, und Nachsorge tausende Frauen hierzulande jährlich das Leben oder bescherte vielen Frauen unnötige Operationen, Komplikationen und Leid, wie es der Essener Brustkrebsskandal belegt.

 

Die Stiftung Koalition Brustkrebs will mithelfen, dass  Fälle wie  der Essener Skandal sich nicht wiederholen können.  Daher fordern wir nach dem erfolgreichen Vorbild anderer europäischer Länder eine Brustkrebsbekämpfung nach  europäischen Leitlinien endlich auch in Deutschland.

 

Es ist nicht Geld, das fehlt. Es fehlen ExpertInnen, die nach europäischen Leitlinien (EUREF und EUSOMA) ausgebildet und zertifiziert sind und die in spezialisierten Brustzentren die in den europäischen Leitlinien festgelegten Qualitätsstandards nachprüfbar erfüllen können. Mit Hilfe der die ihr zugedachten Spenden wird die Stiftung Koalition Brustkrebs die Ausbildung von  ExpertInnen aus Deutschland in den europäischen Ausbildungs- und Trainingszentren finanziell unterstützen.  

Köln, den 30.11.2002

 

www.stiftung-koalitionbrustkrebs.de

 

Verantwortlich für die Presse:

 

Die Sprecherinnen der Stiftung Koalition Brustkrebs

Dr. Annegret Bayerl, Berlin

Helga Ebel, Aachen

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