German Breast Cancer Coalition Foundation             

 
 
STIFTUNG KOALITION BRUSTKREBS –
c/o Helga Ebel, Hörnhang 10, 52074 Aachen
Herrn
Univ.-Prof. Dr.med. W. Heindel
Leiter des Referenzzentrums Münster
Albert-Schweitzer Str. 33
48149 Münster
Telefon                    (0241) 8 11 03
Telefax                    (0241) 8 86 95 99
URL:                        http://www.stiftung-koalitionbrustkrebs.de
Sprecherinnen:       Helga Ebel, Aachen
                                Dr. Ingeborg Junkermann, Heidelberg
Kontakt:                   Helga Ebel, Hörnhang 10
                                52074 Aachen
E-Mail:                     vebel@t-online.de
 
 
 
 
 
 
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 cc:  Gesundheitsminister des Landes NRW
 
 
Unser Zeichen / Auskunft erteilt Datum
                               28.03.2006
Einsatz von ungeeigneten Computed Radiography (CR) Digitalen Mammographie-Geräten im Deutschen Mammographie-Screening Programm

Sehr geehrter Herr Professor Heindel,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 14.03.2006, das heute bei uns einging. 

In der gleichen Angelegenheit hat sich die zuständige Aufsichtsbehörde im Bund, das Bundesgesundheitsministerium, der Sache angenommen. Dort kam es am 16.03. 2006 zu einer Erörterung unserer Beschwerde über die Gefährdung von Frauen im Deutschen Mammographie-Screening durch Missachtung der Europäischen Leitlinien, u.a. auch durch den Einsatz ungeeigneter Geräte (s. Anlage) in Anwesenheit der verantwortlichen Leiter der Kooperationsgemeinschaft, Herrn Dr. Aubke, Herrn Dr. Metzinger und Herrn Graebe-Adelsen. Die Ahnungslosigkeit, mit der die Kooperationsgemeinschaft das Deutsche Screening implementiert, löste großes Befremden aus. So hatte die Kooperationsgemeinschaft die jüngsten Bewertungen der EUREF und der 4th edition der European Guidelines on Quality Assurance in Mammography Screening 2005 zu digitalen Speicher-Folien-Geräten noch gar nicht zur Kenntnis genommen. Im Gegenteil: die Vertreter der Selbstverwaltung richteten an uns Frauen den Vorwurf, die Kooperationsgemeinschaft hierüber nicht informiert zu haben! 

Daraufhin ordnete das BMG eine externe Überprüfung des Deutschen Screening-Programms an. Gleichzeitig hat nach unserer Kenntnis das BMU mit der Überprüfung der PAS 1054 und ihrer Übereinstimmung mit den Europäischen Leitlinien begonnen. 

Sie hingegen führen aus, dass die zuständigen Landesbehörden, einschließlich der „atomrechtlichen Behörde“, dem MAGS „und der Länderausschuss Röntgenverordnung festgestellt haben,“ dass die PAS 1054 dem Europäischen ADM äquivalent ist und zum Teil darüber hinaus geht“. 

Wie konnte es zu einer solchen Fehleinschätzung kommen, wenn es doch ein „digitales“ Referenzzentrum im Land NRW gibt, dem die entsprechenden Messdaten der täglich zu überprüfenden Geräte vorliegen müssten. (Damit müsste auch in NRW bekannt sein, dass die Strahlenbelastung dieser Geräte deutlich höher ist und bis auf wenige Ausnahmen über den europäischen Grenzwerten liegen). Offensichtlich sollen hier auf Länderebene den teilnehmenden Frauen technische Qualitätssicherung und Sicherheit vorgetäuscht werden, die nicht im Einklang zu den stets versicherten und bundesweit vorgeschriebenen Europäischen Qualitätsstandards stehen. 

Wir hatten Sie um Mitteilung gebeten, welche Geräte die von Ihnen überwachten Screening-Einheiten benutzen, erhielten darauf aber keine Antwort. Damit stehen alle von Ihnen überwachten Einheiten unter dem - möglicherweise ungerechten - Verdacht, ungeeignete Geräte im Screening einzusetzen. Durch eine solche Intransparenz gefährden Sie gute und schützen schlechte Screening-Einrichtungen. Gegenüber den an einer wirklichen europäischen Qualitätssicherung interessierten Screening-Einrichtungen, die hierfür viel in richtige Geräte und personelle Schulungen investiert haben, ist dies nicht zu rechtfertigen - aus Sicht der zur Teilnahme bereiten Frauen eine Katastrophe!

Wir gehen davon aus, dass in Kürze durch die externe Überprüfung diesem Missstand ein Ende gesetzt wird.

Hochachtungsvoll




Stiftung Koalition Brustkrebs